Die Konferenz zum Thema Web 2.0 der FHM Bielefeld war mit weit über 50 Personen sehr gut besucht. Das Portfolio der Vorträge konnte mit einerseits technisch betonten Beiträgen und andererseits lebendigen, persönlichen Beispielen aus dem Firmenalltag überzeugen. Das berichtet auch Thomas Euler im PR Blogger (dem Blog von Klaus Eck, bekannt unter anderem durch sein Buch Corporate Blogs. Unternehmen im Online-Dialog zum Kunden).
Die abschließende Diskussion brachte die derzeit intensiv diskutierten Punkte in den Fokus:
- Informationsüberfluss und die notwendige Syndikation der Inhalte
- Glaubwürdigkeit von Medien, speziell Blogs
„Papier ist geduldig“ – diese Redewendung kennt man schon lange. Mit der Masse an Autoren, die die Web 2.0 Bewegung mit sich bringt, gewinnt diese eine neue Qualität.
- Auf welche Medien kann ich mich verlassen?
- Was muss ich alles lesen?
- Was ist Marketingtext, was ist eine ungeschönte Meinung?
Die Fähigkeit zu entscheiden, welche Information wichtig und glaubwürdig ist, wird meiner Ansicht nach immer wichtiger. Wer sich in dem aktuellen Informationsangebot nicht auf eine gelernte und scharfe Selektionsfähigkeit verlassen kann, ist schnell verloren im Angebot der konterkarierenden Meinungen.
Und so sind alle Web 2.0 Fähigkeiten, die häufig eine verbesserte und verdichtete Information anbieten, nur so gut wie der Leser – wie der, der diese Information interpretiert.
Zu dem Thema noch zwei Zitate:
„Ich werde wöchentlich dafür bezahlt, um meine ehrliche Ansicht aus der Zeitung, mit der ich verbunden bin, herauszuhalten. […] Wenn ich es mir erlauben würde, meine ehrliche Meinung in einer Ausgabe meiner Zeitung erscheinen zu lassen, wäre ich meine Beschäftigung vor Ablauf des Tages los.“ – John Swinton
„Der gewöhnliche Kopf ist immer der herrschenden Meinung und der herrschenden Mode konform.“ – Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher Heft C (194) – Mehr dazu: wikiquote
Die aktuelle Entwicklung ist jedoch unvorhersehbar gewesen. Die Vielzahl verschiedener Meinungen, die u.a. mit Blogs auf eine Masse von potentiellen Lesern einprasseln, konnte nicht vorausgeahnt werden. Ich empfehle nachzudenken, bevor man „schwarz auf weiß“ mit wahr gleichsetzt. Letztendlich sollte man jedoch die Masse der verfügbaren Informationen nicht als Fluch sehen, sondern als Segen. Wie man für sich das aktuelle „Readers Digest“ daraus generiert, ist sicherlich eine persönliche Entscheidung. Mir persönlich helfen RSS-Feeds und der gesunde Menschenverstand bei meiner Orientierung.
Und letztlich bin ich froh und stolz, das ich die Chance bekomme, dass meine Meinung gelesen wird!Aber, lieber Leser, betrachte auch meine Meinung kritisch und wenn Du eine andere hast – ich freue mich über einen Kommentar!
Frederic Hahn
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