Und plötzlich stand da der Hinweis: “Nachrichten, die du in diesem Chat sendest, sowie Anrufe sind jetzt mit Ende-zu-Ende Verschlüsselung geschützt. Tippe für mehr Infos.” Nach der ersten Ankündigung Ende 2014 ist es nun soweit: WhatsApp verschlüsselt Ende-zu-Ende. Doch was steckt hinter dieser knappen Ankündigung?
Bereits in 2014 verkündete die Non-Profit-Entwicklergruppe Open Whisper Systems, dass WhatsApp in ihr Text-Secure-Protokoll implementiert und so eine Ende-zu-Ende Verschlüsselung der Nachrichten möglich gemacht werden würde. Anfang April wurden nun alle WhatsApp-Nutzer per Einblendung in die Chatanzeige über das Einsetzen der Verschlüsselung informiert.
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung – hält sie, was sie verspricht?
Doch wie funktioniert die so genannte Ende-zu-Ende Verschlüsselung? Durch sie sollen Texte, Bilder, Videos und Anrufe nur noch für die Beteiligten sichtbar – und somit auch für WhatsApp selbst nicht einsehbar sein. Die Verschlüsselung bedarf dabei keiner eigenständigen Aktivierung. Bei allen Nutzern, die die neuste Version des Messengers nutzen, wird diese automatisch eingeschaltet.
Die WhatsApp-Verschlüsselung ist somit tatsächlich ein gewaltiger Schritt nach vorne – doch reicht er aus? Dieser Frage hat sich auch Heise gewidmet. Das Fazit: Die WhatsApp-Verschlüsselung funktionert. Trotz verschiedener Versuche konnte die Verschlüsselung nicht überlistet werden.
Wohl aber blieben die Metadaten erhalten. Die Nachrichten sind somit zwar verschlüsselt, jedoch fallen immer noch Metadaten an. WhatsApp kann so immer noch nachvollziehen, wer, wann, mit wem kommuniziert hat, wenn auch nicht mehr, was kommuniziert wurde.
Welche Alternativen gibt es?
Auch ein hannoveraner Start-Up setzt derzeit auf Ende-zu-Ende verschlüsselte Kommunikation und hat sich in diesem Zusammenhang auch mit der WhatsApp-Verschlüsselung auseinander gesetzt. Die Qabel GmbH konnte im März diesen Jahres ihre Plattform Qabel im Rahmen der CeBIT erfolgreich in der Beta-Phase launchen.
Wo andere in bestehende Dienste wie Cloud, E-Mail oder Messenger nachträglich Verschlüsselung einbauen, macht es Qabel genau andersherum: Die Plattform verschlüsselt alles Ende-zu-Ende, was an sie angedockt wird. Dies ist vom Messenger über E-Mail bis hin zu Industrieanwendungen und Individuallösungen möglich.
Der erste Service, die Qabel Box in der Open Beta Version, kann bereits heute genutzt werden. Der clientbasierte Service für Android und Windows Desktop bietet einen zwei Gigabyte großen, kostenlosen Onlinespeicher, der nicht nur einen Ende-zu-Ende verschlüsselten Upload, Download und eine entsprechende Speicherung beinhaltet. Außerdem sorgt Qabel dafür, dass Metadaten weitestgehend verschleiert werden. Eben jenes Feature, das WhatsApp zu der angestrebten, totalen Privatsphäre im Internet fehlt.
Als Nutzer müssen Sie sich anwendungsübergreifend nur noch ein einziges Mal um die Verschlüsselung kümmern und können dann innerhalb der an die Plattform angebundenen Anwendungen Ende-zu-Ende verschlüsselt Daten austauschen. Derzeit arbeitet auch Qabel an weiteren Services, unter anderem einem Messenger.
Aus diesen Gründen kooperiert die SYNAXON als Pilotpartner mit dem Unternehmen und freut sich über die Arbeit zum Wohle des Datenschutzes!
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